Manuela Roth von Emotionsraum ist heute zu Gast. Sie ist Gestalterin und beschäftigt sich mit Emotionsräumen. Sie gestaltet Räume so, dass sie sich für Kopf und Bauch stimmig anfühlen.
Wie wurde Manuela Roth zur Raumgestalterin?
Dazu gibt es einen kurzen Ausflug in ihre Kindheit. Die Aussage ihres Opas: „Die Räume flüstern. Hör gut zu“, prägte sie von klein auf. Manuela Roth wuchs in einer Schreinerei auf. Daher war sie schon immer umgeben von Möbeln und Räumen. Sie war immer dabei, wenn Vater und Großvater bei Kunden Aufmaß genommen haben. Schon damals war sie fasziniert, dass jedes Haus, jeder Raum seine eigene Atmosphäre und jeder Bewohner eigene Einrichtungsideen hatte. Jeder Raum wirkte komplett anders.
Sie hinterfragte immer, warum sie sich in manchen Räumen wohlfühlte und in anderen nicht. Ihr Opa sagte immer: „Jeder Raum erzählt eine Geschichte über den, der in dem Raum lebt“. So kam die Leidenschaft für den Raum und den Menschen. Nach der Schule entschied sich Manuela Roth nicht für eine Schreinerlehre, sondern für ein Studium in Textildesign und Innenarchitektur, um ihre Leidenschaft zu leben.
Welche Wirkung hat die Umgestaltung eines Raumes auf den Menschen?
Das zeigt Manuela Roth anhand konkreter Fälle. Beispiel Mitarbeiterraum: Vorher recht karg eingerichtet, ein Standardraum, der steril wirkt. Ein Mitarbeiterraum soll aber zur Regeneration und zum Austausch da sein. Nach der Umgestaltung konnte allein durch Änderung von Farbe und Motiv sehr viel erreicht werden. Es entstand ein Ruheraum, Rückzugsort und Raum zur Begegnung.
In einem anderen Mitarbeiterraum wurden bequeme Möbel angeschafft und durch Vorhänge mit Naturmotiv die Natur in den Raum geholt, weil kein Ausblick ins Grüne möglich war. Bei Kellerräumen mit Lichtschacht simuliert Manuela Roth z. B. durch Beleuchtung hinter dem Vorhang Tageslicht.
Was bewirkt die Umgestaltung eines Kinderzimmers?
Manuela Roth erzählt über ein weiteres beeindruckendes Projekt: die Gestaltung eines Kinderzimmers. Das Kind war „schwierig“. Die Lehrer hatten Probleme mit dem Jungen und rieten der Mutter, ihren Sohn auf Medikamente einstellen zu lassen. Die Mutter wurde von einer Nachbarin auf Emotionsraum aufmerksam gemacht und kontaktierte Manuela Roth.
Eine Analyse ergab, dass das Kinderzimmer vollgestopft war und keine Struktur hatte. Ein Kinderzimmer ist ein spezieller Raum, weil sich hier alles abspielen muss, was bei Erwachsenen in der ganzen Wohnung stattfindet. Kinder brauchen Bereiche zum Lernen, schlafen, entspannen, zum Freunde treffen, spielen und abschalten. Also ganz viele Bereiche müssen in einem „Minikosmos“ untergebracht werden.
Durch die Umgestaltung und Arbeit mit Farben, die mit dem Kind resonierten, wurde hier eine unglaubliche Wirkung erzielt. Für die Mutter war es ein kleines Wunder. Der Junge konnte nachts plötzlich gut schlafen, sich bei den Schularbeiten viel besser konzentrieren, sodass er zu den Klassenbesten gehörte. Durch die Umgestaltung hatte er seine innere Ruhe gefunden.
Manuela Roth betont, dass ein Raum immer auf uns wirkt. Daher sollten wir aufmerksamer sein, was die Umgebung mit uns macht. Wir sollten uns immer fragen, wie wir diese so gestalten können, dass sie uns dient. Denn sie sollte uns in unserem Alltag unterstützen und uns Kraft geben, statt sie uns zu nehmen.
Was ist der Unterschied zwischen Emotion und Gefühl?
Manuela Roth erklärt bei Erstgesprächen, was sie bei Emotionsraum machen und warum sie sich nicht Gefühlsraum nennen. Dazu bedarf es der Gegenüberstellung der beiden Begriffe. Was ist Emotion und was ist Gefühl? Gefühl betrifft das Hier und Jetzt, wohingegen Emotionen gespeicherte Gefühle aus der Vergangenheit sind. Emotionsraum arbeitet mit diesen gespeicherten Gefühlen und triggert die Emotionen der Kunden. Wir Menschen sind visuelle Wesen. Wir nehmen den Raum über alle Sinne war. Emotionsraum steuert Dinge über die Raumgestaltung. Sie holen mehr aus einem Raum heraus, besonders wenn Kunden bestimmte Probleme haben.
Wie sieht die Arbeit mit Kunden aus?
Es steht immer die Frage im Vordergrund, was durch den Raum erreicht werden soll. Am Beispiel einer Familie, die Probleme mit dem Essbereich hatte, veranschaulicht Manuela Roth, was damit gemeint ist. Eine Teenager-Tochter hat sich immer mehr in ihr Zimmer zurückgezogen. Sie wollte nicht an gemeinsamen Mahlzeiten teilnehmen. Emotionsraum analysierte die Situation zunächst. Woran liegt das und wie kann unterstützt werden, dass jeder seinen Platz findet? Im konkreten Beispiel hatte die Tochter keinen festen Essplatz. Deshalb wurde der Bereich so umgestaltet, dass jeder seinen Platz bekam. Die Tochter fühlte sich wohl und gesellte sich wieder zur Familie. Die Familiensituation entspannte sich.
Wie wirken unsere Räume auf uns?
Gerade in Zeiten von Homeoffice und Homeschooling, wo alle Familienmitglieder daheim aufeinandersitzen, sollten Räume so gestaltet sein, dass sie uns dienen. Tipp von Manuela Roth: Jeden Raum genau anschauen, alle Wände betrachten und überlegen, was macht das mit mir? Fühle ich mich in dem Raum wohl? Kann ich mich konzentrieren? Welche Funktion soll der Raum erfüllen?
Mit welchen Tricks kann man mehr aus den Räumen herausholen?
Meistens werden die Möbel an der Wand platziert. In der Mitte entsteht dadurch viel ungenutzter Platz. Irgendwann stellt man aber fest, dass das gar nicht so dienlich ist. Möbel könnten beispielsweise zentrierter gestellt werden, sodass außen herum Nischen und Zonen entstehen. Auch über die Laufwege innerhalb der Wohnung sollte man nachdenken. Was steht im Weg? Dient das meinem Tagesablauf? Kann im Kinderzimmer ein Regal von der Wand weg und als Raumteiler genutzt werden, um Zonen zu schaffen?
Auch durch Teppiche kann leicht zoniert werden. Manuela Roth gibt den Tipp, erst einmal im Kopf die einzelnen Bereiche durchzugehen und zu überlegen, ob das alles noch dienlich ist. Kleine Nischen sind oft nur Abstellfläche. Eventuell könnte man diese ausmisten, um den Raum anderweitig zu nutzen. Farbe und Licht erzielen eine optische Abtrennung. So entsteht ganz schnell eine neue Zone, z. B. als Arbeitsplatz.
Durch Umgestaltung zu einer besseren Work-Life-Balance
Umgestaltung hat auch etwas mit Stressmanagement zu tun. Manuela Roth gibt hierzu folgenden Tipp: Wir sollten unser Bewusstsein für die Raumwirkung schärfen. Es ist nicht egal, ob im Schlafzimmer Unordnung herrscht oder der Rechner rumsteht. Selbst wenn es nachts dunkel ist, wirkt dies auf unser Unterbewusstsein. Falls der Schreibtisch aus Platzgründen im Schlafzimmer steht, ist die Abtrennung durch einen Vorhang sinnvoll. Den Strom nachts immer ausschalten, damit der Körper zur Ruhe kommt. Es gibt so viele kleine Stellschrauben, an denen du drehen kannst.
Wie kann ich Kontakt mit Emotionsraum aufnehmen?
Über Linkedin: https://www.linkedin.com/company/emotionsraum/
Über die Website: https://www.emotionsraum.de/
Beratungspakete für Räume:
Wonne in den eigenen 4 Wänden – Die virtuelle Raumberatung
Raumgeflüster – Individuelle Raumplanung
Arbeitsräume der Zukunft – Entwicklung von hybriden Raumkonzepten
Schnelle Fragen:
Top Werte: Ehrlichkeit und Offenheit
Vorbilder: Ihr Vater und Großvater, die Natur
Lieblingsbücher/-film:
Inspirierend ist für Manuela Roth jeder Film, denn durch die Settings und die Musik werden gekonnt Emotionen verbreitet.
Wenn es um Ausmisten und Ordnung geht, ist Marie Kondo, die „Ordnungsqueen“ – https://konmari.com/ sehr hilfreich.
hier ist der Link zu ihren Büchern:
Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert
Magic Cleaning 2: Wie Wohnung und Seele aufgeräumt bleiben
Das große Magic-Cleaning-Buch: Über das Glück des Aufräumens
„Einfach machen 111 Tipps für Business-Menschen“
Herausgeber: Maike Petersen
Der Tipp Nr. 20 „Mache einfach dein Homeoffice zum Verbündeten“ ist direkt von Manuela Roth.
Das Buch ist z.B. bei Amazon erhältlich, oder direkt unter: www.einfachmachen-buch.de
Lebensweisheit/Zitat:
Aristoteles: „Zuerst erschafft der Mensch den Raum und dann wird der Mensch vom Raum erschaffen.“
☝️ Wer Interesse hat seine/ihre Lebensvision zu erkennen und umzusetzen, kann mich aktuell kostenlos im 30 min Call kennenlernen und erhält erste Tipps und Tricks für ein harmonischeres erfülltes Leben:
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